Die Adventszeit steht unmittelbar bevor. Bald wird das erste Türchen des Adventskalenders geöffnet. Ihre Belastung steigt bis Weihnachten stetig: in jeder Lerngruppe eine Klassenarbeit oder Klausur, Konferenzen, Elternsprechtage, Weihnachtsbasteleien und Schulaufführungen sowie Klassen-Weihnachtsfeiern ...
Drei Dinge lege ich Ihnen ans Herz, damit die besinnliche Zeit nicht in Besinnungslosigkeit mündet.
- Sagen Sie "Nein" mit dem 'wertschätzenden Nein'.
- Nehmen Sie sich eigene Zeit für (Be-) Sinnliches.
- Atmen Sie regelmäßig durch, indem Sie sich z.B. an den Adventssonntagen eine einfache meditative Atemübung gönnen.
So können Sie in der Adventszeit für andere da sein und für sich sorgen.
So halten Sie diese Belastungszeit entspannt(er) durch und werden in den Ferien nicht krank.
Entlastung dank 'wertschätzendem Nein'
Denken Sie daran: Sie müssen nicht alles tun, um das Sie gebeten werden.
Es ist wichtig, die eigenen Belastungsgrenzen zu erkennen, zu respektieren und situativ Schüler*innen, Kolleg*innen, Eltern oder der Schulleitung gegenüber zu verdeutlichen. Häufig fällt das schwer. Wir müssen nämlich Anfragen, Anliegen oder Bitten, die aus unserer unmittelbaren sozialen Nähe kommen, ablehnen. Wir müssen diesen Mitmenschen einen Korb geben. Oft würden wir sehr gerne "Ja" zu berechtigten Wünschen sagen, aber es wäre ein völlig überlastetes "Ja" und hätte womöglich negative Folgen im Außen, in jedem Fall aber in Ihrem Innern.
Sagen Sie wertschätzend "Nein".
Dazu gehört, dass Sie freundlich sind und bleiben, selbst wenn Ihr Gegenüber sich drängend verhält. Und dazu gehört, dass Sie Ihr "Nein" begründen. Diese Begründung sollte wohlüberlegt und adressatengerecht formuliert sein: Wer möchte gerade etwas von mir? In welcher Rolle werde ich angesprochen? Welche Darlegung meiner Gründe ist angemessen?
Machen Sie eine innere Liste.
Antizipieren Sie mögliche Anfrage-Situationen, erforschen Sie Ihre Gründe für eine Ablehnung und legen Sie sich geeignete Worte zurecht. Dabei hilft eine (innere) Liste, was Sie zur Zeit bereits zusätzlich übernommen haben oder wo Sie dieses Schuljahr intensiv involviert sind, sodass Sie keine Kapazitäten für weitere Aufgaben mehr frei haben. Dass Sie Teilzeiit arbeiten oder im letzten Jahr die Weihnachtsaufführung organisiert haben und sich nicht 'dran' fühlen, sind weitere Beispiele für nachvollziehbare Gründe. Situativ kann es wichtig sein, private Belastungen anzusprechen.
Entspannung dank kurzen besinnlichen Auszeiten
Gerade die Adventszeit, die als besinnliche Zeit im Jahr gilt, kann unterstützen, uns Pausen zu gönnen und unsere Aufmerksamkeit auf unsere Sinne zu lenken. Wenn es draußen früh dunkel und ungemütlicher wird und der Schulstress zunimmt, helfen Lichter, behagliche Wärme, Adventsduft und Winterspeisen, um sich immer wieder bewusst zu distanzieren und zu entspannen.
Besinnen Sie sich und reservieren Sie sich Zeit dafür.
Was mögen Sie (eigentlich) gerne - besonders im Advent? Kerzenschein, Knistern im Kamin, Zimtgeruch, Stollengebäck oder endlich wieder Grünkohl und Bregenwurst? Wind und Wetter? Sauna oder Fußbad? Weihnachtliche Töne - Klaviermusik oder (Rock-) Ballade oder einfach Stille? Lassen Sie Ihre Sinne jubeln!
Zur Ruhe kommen dank einfacher meditativer Atemübung
Machen Sie eine Atempause.
Wie auch immer Sie die Adventssonntage verbringen werden, für eine kurze Atempause über fünf bis zehn Minuten ist Zeit, um vollkommen zur Ruhe zu kommen - erst im Körper, dann folgt der Geist. Was ist Ihnen näher - Kerzenmeditation oder Bergmeditation?
Beginnen Sie wie folgt:
Setzen Sie sich aufrecht hin und schließen Sie die Augen. Bleiben Sie vollkommen reglos sitzen und lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Atem. Wie er ist, so ist es richtig. Atmen Sie dann bewusst tiefer und, wenn es geht, länger aus als ein. Lassen Sie Spannungen im Gesicht und in den Schultern los.
Nun hilft es, sich mit der Kerzen- oder Bergmeditation auf dem individuellen Weg zu innerer Ruhe zu unterstützen.
Die Kerzenmeditation
Sie haben eine schöne Kerze in ein Meter Entfernung auf Augenhöhe gestellt. Öffnen Sie Ihre Augen. Schauen Sie ohne Anstrengung auf die Kerze, lassen Sie Ihren Blick weich werden und Ihren Gedanken freien Lauf. Kehren Sie jedoch immer wieder zur Konzentration auf die Kerze und Ihre Atemzüge zurück. Wenn Ihre Gedanken keine Ruhe finden, lenken Sie sie auf einen angenehmen Gedanken, z.B. 'Das ist mein Licht der Ruhe' oder 'Diese Flamme hilft mir in dunkler Zeit'.
Die Bergmeditation
Lassen Sie Ihre Augen geschlossen. Spüren Sie Ihren Körper, wie er von der Sitzfläche getragen wird. Stellen Sie sich nun Ihren Lieblingsberg vor: kantig oder rund / bewaldet oder kahl / schneebedeckt oder sonnigglänzend / ... ?! Während Sie tief ein- und ausatmen, werden Sie selbst immer mehr zu diesem Berg. Verbinden Sie sich mit der Kraft, der Ruhe und der Unverrückbarkeit Ihres Berges. Atmen Sie tief und in Bergruhe.
Achten Sie auf Ihr eigenes 'Tempo' und wann es an der Zeit ist, langsam in die Realität Ihres (Wohn-) Raums zurückzukehren.
Ausprobieren und dranbleiben!
Ich wünsche Ihnen eine entspannte, besinnliche Zeit.