Der Halbjahreswechsel ist ein idealer Zeitpunkt, um eine Atempause einzulegen. Was liegt in diesem Schuljahr bereits hinter Ihnen? Was kommt im 2. Halbjahr? Und vor allem: Wie kommen Sie gut durch? Worauf können Sie Einfluss nehmen? Was werden Sie anders / besser machen?
Wie wäre es, ein Inspirations-Journal anzulegen?
Ein Inspirations-Journal? Warum und wozu? Noch mehr Arbeit?
Sich täglich oder zwei- bis dreimal die Woche selbst zu inspirieren kann helfen, kleine Veränderungen im Schulalltag vorzunehmen, die eine große Wirkung entfalten. Die persönliche Routine, die Schule zu reflektieren und kreativ mit Erfolgen und Schwierigkeiten umzugehen, unterstützt, sich auf- und auszurichten. Sie bestimmen selbst, wie viel Zeit Sie einsetzen möchten - seien es fünf Minuten täglich oder zehn dreimal die Woche oder jeden Sonntag eine Viertelstunde ...
Alles, was Sie brauchen, sind ein Notizbuch und ein paar Stifte. Mit der Zeit mögen Sie Ihre Notizen vielleicht mit Zitaten oder Bildern, die Ihnen 'begegnen', ausschmücken, ergänzen oder ersetzen.
Alles ist möglich, was Ihnen Ausdruck verschafft und Ihre Entwicklung als Lehrerpersönlichkeit fördert und stärkt.
Wie beginne ich mein Journal?
Lassen Sie das letzte Halbjahr vor Ihrem inneren Auge Revue passieren und schreiben Sie ehrlich, in Ihrem eigenen Rhythmus, nur für sich und Ihre Zukunft auf:
- Was sehen, hören oder riechen Sie in der Rückerinnerung?
- Was war richtig gut? Womit haben Sie nicht gerechnet, dass es so positiv sein würde? Welche (sprachlichen) Bilder können Ihre guten Gefühle ausdrücken? Kopf oben im Meer von Klassenarbeiten? Ihr Sprung ins kalte Wasser mit einer neuen Unterrichtsmethode? Ihr Ritt auf der Welle einer schwierigen Klasse? Gipfelglück beim Elterngespräch?
- Was war schwierig? In welchen Klassen gab es Probleme? Mit welchen Unterrichtsinhalten haben Sie sich schwer getan? Gab es Fehlentscheidungen, Überforderungen oder peinliche Momente? Welche Strategien haben Ihnen geholfen? Schreiben Sie sie unbedingt auf, um sie bewusst beizubehalten. Was möchten Sie Neues ausprobieren? Machen Sie sich eine Liste.
- Richten Sie nun den Blick auf das 2. Halbjahr. Was möchten Sie erleben? Was möchten Sie erkunden? Was möchten Sie ändern? Beginnen Sie jeden Satz mit: "Im nächsten Halbjahr möchte ich ..."
- Welche Samen müssen Sie jetzt säen, damit Ihre Wünsche im 2. Halbjahr in Erfüllung gehen können? Wäre es hilfreich, mit jemandem über Ihre Wünsche zu sprechen? Mit wem - wer könnte Sie unterstützen?
Wie führe ich das Journal weiter?
Entwickeln Sie nun Ihre Journal-Routine, um sich für Ihre starke Lehrerpersönlichkeit zu inspirieren:
- Wie läuft es gerade in der Schule?
- Was erfreut mich?
- Wo will ich unbedingt 'dranbleiben'?
- Wo muss ich ein- oder umlenken?
- Will ich verrückter, routinierter, inhaltlich sattelfester, vorbildlicher (für Schüler*innen) werden? Was ist mein Fokus?
- Was nehme ich mir dafür vor? Was noch? Was noch? Was noch?
Gestaltung? - Geschmackssache
Einfach anfangen und ausprobieren. Am wichtigsten ist Ihre Ehrlichkeit zu sich selbst. Dafür spielt es keine Rolle, ob Sie analog oder digital 'journalen'.
Welches 'Notizbuch' bietet für Sie den kreativsten Raum, um sich zu inspirieren und zu entfalten? Finden Sie es heraus!