Wie in Teil 1 "Schule positiv führen" (Mein Blog vom 18.09.18) ausgeführt, verziehen sich "Konflikt-Wolken" am Schulhorizont leichter durch Ihre Führung mit dem Konzept des "Positive Leadership". In Teil 2 geht es hier nun darum, wie Sie als "Positive Leader" die Kernelemente Stärkenorientierung, Sinnstiftung, Beteiligung und Team-Flow an Ihrer Schule kontinuierlich entfalten. Ich empfehle drei "Hebel", die Sie sowohl einzeln als auch im Zusammenspiel entsprechend Ihrer zeitlichen und schulspezifischen Möglichkeiten mehr oder weniger intensiv bewegen können, um einen "guten pädagogischen Geist" zu entfachen und Schulentwicklung zu fördern. Ich zeige Ihnen eine Auswahl in der Schulpraxis bewährter "Hebelbewegungen".
Die drei Hebel für Schulentwicklung mit "Positive Leadership"
1. Stärkenorientierung im Dialog mit Schlüsselpersonen
Regelmäßige Gesprächstermine
- mit den Personen des "Mittleren Managements": zur Stärkung derer Führung und zur Wertschätzung der geleisteten Arbeit (z.B. Leitung einer Fachgruppe bzw. eines Jahrgangs oder Didaktische Leitung),
- mit Projekt- bzw. AG-Leiter/innen: zur Stärkung derer Führung von Projekten oder Arbeitsgruppen und zur Anerkennung der Ergebnisse,
- mit der Schülervertretung: zur Wertschätzung der Schülervertretungsarbeit und Steuerung hin zu gemeinsamen Schulzielen.
Regelmäßige Teilnahme
- an einer Lenkungs- oder Steuergruppe: zur Stärkung einer Schulentwicklungsgruppe (bestehend aus der Vielfalt des Kollegiums) und Förderung von Synergien,
- an Elternratssitzungen: zur Wertschätzung der Elternvertretungsarbeit und Förderung der Beteiligung an Schulentwicklung.
2. Sinnstiftung im Kollegium durch schulische Beteiligungsprozesse
Sinnstiftung passiert in Großgruppenprozessen des strukturierten Austauschs über
- gemeinsame pädagogische Werte und Visionen für die Schule (Leitbildentwickung),
- attraktive Unterrichts- und Schulziele (Zielentwicklung),
- machbare Maßnahmen zur Zielerreichung (Strategieentwickung),
- Fortschritte in der Umsetzung von Zielen (Evaluationsprozess),
- Erfolge, die auch gefeiert werden können.
Sinnvolle Veranstaltungsformate sind z.B.:
"Zukunftswerkstatt", "Open Space", "World Cafe" oder "Design Thinking".
Ich empfehle einen festen Rhythmus im Schuljahr, in welchem ein oder zwei solcher Prozesse im Kollegium -auch unter Beteiligung der Schüler- und Elternvertretung- stattfinden.
3. Team-Flow durch gezielte Teamentwicklung
Team-Flow entsteht, wenn aus einer Gruppe ein Team wird, in dem die Mitglieder gegenseitig ihre Stärken schätzen und nutzen. Hilfreiche Instrumente zur Teamentwicklung sind z.B.:
"Teamentwicklungsuhr", "Synergieanalyse" oder "Retrospektive".
Die Ergebnisse des Kollegiums aus den Großgruppenveranstaltungen können dann erfolgreich in verschiedenen Teams (Jahrgangs-, Fachgruppen-, Projekt-, AG-, ...) weiter bearbeitet werden.
Die drei Hebel ermöglichen Ihnen als wertschätzende Schulleitung voranzugehen und die Beteiligten auf einen Weg der systematischen Schulentwicklung mitzunehmen.
Mit welchem "Hebel" werden Sie beginnen bzw. weitermachen?